Pressemitteilung: Betül Ulusoy kämpft für viele Neuköllner*innen – und das ist gut so!

Zur Debatte um die Neuköllner Juristin Betül Ulusoy erklären die drei Sprecherinnen des Bündnis Neukölln: „Die junge Frau hat unsere volle Solidarität in ihrem entschlossenen Einsatz für das Recht, mit Kopftuch als Rechtsreferendarin im Bezirksamt Neukölln ihre Berufsausbildung abzuschließen und zu arbeiten.“

Dieses Recht wird muslimischen Frauen immer und immer wieder verwehrt, so Bündnissprecherin Irmgard Wurdack: „Selbst Schülerinnen, die sich auf einen Praktikumsplatz beworben haben, berichten, dass sie wegen des Tuchs abgelehnt wurden. Die meisten trauen sich nicht, sich gegen die Ablehnung zu wehren.

Frau Ulusoy hat unser aller Dank dafür verdient, dass sie einen offensichtlichen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGR) nicht hinnahm und um ihr Recht auf Ausbildung kämpft!

Wie nötig ihr Mut war und ist, zeigen insbesondere die Attacken von Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und ihrem Stellvertreter Falko Liecke (CDU), die offenbar beide bemüht sind, sich gegenseitig und selbst Giffeys Amtsvorgänger Heinz Buschkowsky von rechts zu überholen.“

So warf Giffey Betül Ulusoy vor, sie hätte „das Bezirksamt öffentlich in Verruf gebracht“, ihr Verhalten sei „völlig inakzeptabel“ (BZ) und sie sei „nicht staatsdiensttauglich“ (Berliner Zeitung).

Liecke behauptete laut Tagespiegel ausgerechnet beim Sommerfest der Neuköllner Sehitlik-Moschee, Betül Ulusoys Bewerbung sei eine „politisch motivierte Tat“, sie hätte erreichen wollen, dass der Staat „vor ihr einknickt“.

„Diese Bemerkung ist empörend“, findet Bündnissprecherin Carola Scheibe-Köster: „Weil die Juristin es wagte, einen offensichtlichen Verstoß gegen das AGR nicht hinzunehmen und um ihr Recht auf Ausbildung kämpft! Das ist unsäglich und unerträglich – zumal angesichts zunehmender antimuslimischer Stimmungsmache.“

Der sogenannte Kopftuchstreit zeige, so Irmgard Wurdack weiter, wie nötig es auch und gerade in Neukölln sei, sich gegen Diskriminierung und insbesondere antimuslimischen Rassismus zu wehren.

Anna Dierking, Carola Scheibe-Köster und Irmgard Wurdack
(Sprecherinnen des Bündnisses Neukölln)

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